Unsere Entstehung 1950
Das Berghaus am Söller ist ein Lebenswerk meiner Eltern, dies ich mit vollem Stolz erzähle.
Das Söllereck war damals für viele Oberstdorfer und natürlich für meinen Vater der Hausberg.
Da es damals noch keine Bahn und keine Lifte gab,mußte man mit Tourenskiern auf den Bichl Schönblick hochlaufen um eine Abfahrt genießen zu können. Der Aufstieg ging über den Karatsbichl bis aufs Köpfle um dann mit dem damaligen Telemark Stil mit Vollgas und im Schuß es wieder bergab ging. Bereits in dieser Zeit war das Söllereck für Einheimische und Gäste ein Geheimtip.
Mein Vater - Jof wie ihn die Einheimischen und Freunde nannten, sah für sich eine unglaubliche Chance auf diesem Bichl wie man in Oberstdorf sagte etwas Einmaliges und Außergewöhnliches zu schaffen. Er besaß Mut und große Leidenschaft und begann zu bauen.
1950 war der Höhepunkt für die Entstehung der Söllereckbahn als auch fürs Berghaus am Söller.In dieser Zeit war das Bauen unter äußerst schweren Bedingungen nur möglich. Zement wurde mit Wasser aus Gußkannen vermengt und dann wurde der Beton mit mehreren Schubkarren verfahren und verteilt. Diese Zeit erforderte handwerkliches Geschick, Ausdauer, Kraft, Motivation, große Leidenschaft und nicht zuletzt auch Improvisation. Die Kochkunst meines Vaters begann auf einem alten kleinen gebrauchten Holzherd dieser 2 Ofenröhrle hatte. ( Siehe Foto - dort hängt der alte Herd und weiters ein Betonring für die Kläranlage) So wurde im November 1950 mit der neu erbauten Söllerekbahn alle unsere Möbel, Gegenstände tranportiert um im Dezember eröffnen und wirtschaften zu können. Somit war der Grundstein zum einfachen wirtschaften gelegt. In der damaligen Zeit der fünfzigern Jahren hat Kaisers Josef in seinen 2 Ofenröhrle schon mit Kaiserschmarren und Omelett begonnen sowie mit einem großen Topf kräftige Fleischbrühe für a gscheite Nudelsuppe und a deftiges Allgäuer Kässüpple.
So wurde in Kaisers uriger
Berghütte erstklassige Gastronomie betrieben.
Im Laufe der Zeit wurde das damalige Berghaus am Söller ein Plätzle für alle Schichten der Gesellschaft.
Im Laufe der Jahre ist das Beghaus am Söller immer a Stückerl mehr gewachsen. Der Höhepunkt war als wir 1963 erstmals Strom bekommen haben.
In den gemütlichen Stuben fühlte sich jeder wie in einer großen Familie, aus den Herzen wurde gelacht, die unterschiedlichsten Menschen trafen sich
und erlebten gesellige Stunden.
Meine lieben Eltern vermittelten Herzblut, Leidenschaft und Idialismus in allen Fasetten zu ihrer Berufung.
Die Leidenschaft als echte Wirtsleut zum Kochen und Backen und das Verständnis zum Gast war immer und überall einfach zu spüren.
Freude zu bekommen, Freude verteilen zu dürfen, Bescheidenheit als auch Bodenhaftigkeit ,- dies gehörte zu den Lebenslinien meiner geliebten Eltern.
Für mich hatte ich die besten Eltern der Welt, und bin
unendlich dankbar für alles was mir ermöglicht wurde.